Eine kurze Vereinsgeschichte
Der „ferian för en nuurdfresk radio i. f.“, kurz „ffnr“ oder „Nordfriesischer Radioverein“ genannt, war der jüngste und wohl auch einer der kleinsten Vereine, die sich für die Erhaltung und Förderung der friesischen Sprache in Nordfriesland einsetzen.
Ein Anlaß der Vereinsgründung Anfang 1999 war das Inkrafttreten der Europäischen Sprachencharta für Deutschland und die als völlig unzureichend empfundene Versorgung der friesischen Volksgruppe mit Rundfunkprogrammen in friesischer Sprache.
Junge Leute aus dem Umkreis des Friesisch-Studiums an der Universität Kiel, darunter Antje Arfsten, Gary Funck und Anke Joldrichsen sowie weitere Nordfriesen, die in Kiel und Umgebung wohnten, darunter der NDR-Techniker Wolfgang Möller und die Hebamme Astrid Volkerts gründeten den Verein 1999 auf Föhr zusammen mit nordfriesischen Verwandten, Freunden und Bekannten.
Mehrere der Vereinsgründer hatten Erfahrungen als freie Mitarbeiter des NDR-Hörfunks in Kiel und hatten dort den wöchentlich dreiminütigen Friesisch-Beitrag des Senders gestaltet. Die Treffen des „harten Kerns“ des Vereins fanden meist in Kiel statt, die Jahreshauptversammlungen jedoch in Nordfriesland.
Durch den Fortzug mehrerer Mitglieder aus Kiel um 2001 ging die Intensität des Vereinslebens zurück. Das Nordfriisk Instituut, die Friisk Foriining und der Friesenrat nahmen friesische Medienthemen jetzt verstärkt auf, teilweise unter Einbeziehung des Vereins. Gleichzeitig wurde der Verein von 2002 bis 2008 Träger eines nordfriesischen Medienprojektes, das – auf Entscheidung des Friesenrats aus Bundesmitteln finanziert – vom Medienbüro Riecken für den Verein durchgeführt wurde.
Vorsitzende des Vereins waren von der Gründung 1999 bis 2003 Wolfgang Möller, von 2003 bis 2004 Gary Funck und von 2004 bis zur Auflösung 2010 Anke Joldrichsen. Im Jahre 2005 trat der Verein unter Wahrung seiner Selbständigkeit der Friisk Foriining bei. Von 2004 bis 2006 gaben Anke Joldrichsen, Claas Riecken und Susanna Swoboda-Riecken vier Nummern der Zeitschrift „friiskfilm“ heraus, die auch als Mitteilungsblatt des Vereins fungierte.
Der „ferian för en nuurdfresk radio – ffnr“ hat fast 12 Jahre lang versucht, die mediale Situation für das Friesische zu verbessern. Es wurden Erfolge erzielt und wichtige Anregungen gegeben, auch wenn das große Ziel einer angemessenen Berücksichtigung des Friesischen in Hörfunk und Fernsehen noch in weiter Ferne bleibt.
Am 21. November 2010 trat die Mitgliederversammlung in Kiel zusammen und beschloß die Auflösung des Vereins, wie es der Vorstand bereits im September anläßlich des Starts von FriiskFunk angekündigt hatte. (Siehe Artikel vom 07.09.2010 hier unten auf der Seite)
Claas Riecken